Einen Einbauschrank selber bauen – So geht es einfach als IKEA Hack

Materialkosten: ca. 540€ (wenn Ihr alles neu kaufen müsst)
Eingesetzte Materialien:
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- IKEA Küchenschränke mit einfachen Fronten (in meinem Fall alles zusammen ca. 250€)
- Holzleisten für die Verblendung (ca. 40€)
- Winkel und Schrauben (ca. 10€)
- Kanthölzer für Wandmontage (ca. 10€)
- Pinsel in verschiedenen Größen und ein Lackroller (ca. 3€/Stück)
- Painting the Past Möbelkreidefarbe “Cottage Green” (34€/750ml)
- Painting the Past Wandfarbe “Cottage Green” (63€/2,5L)
- 6 Möbelgriffe (ca. 28€)
- 4 x 2 Decosa Leisten à 2m „Sandra“ Nº- 3697 40mm (je 5€)
- 2 x 2 Decosa Leisten à 2m „Simone“ Nº- 3696 30x30mm (je 6€)
- 2 x 2 Decosa 3D-Wandtattoos „Lilia“ Nº- 5840 16,5cm (je 10€)
- 1 Decosa Rosette „Danielle“ Nº- 119 30cm (20€)
- 2 Decosa Styroporkleber-Kartuschen (je 5€/310ml)
- Möbelwachs farblos (Annie Sloan) (6,90€/120ml)
- Möbelwachs schwarz (Annie Sloan) (6,90€/120ml)

Einen Einbauschrank selber bauen – Das wäre die Lösung!
Nachdem dort lange die alten Badezimmer-Möbel aus unserer alten Wohnung standen, sollte das jetzt endlich umgesetzt werden. Der Plan: Ein maßgefertigter Einbauschrank mit einer Menge Stauraum, der so richtig was hermacht!
IKEA Hack als Lösung
Da es recht schwer ist, einen ganz Schrank selber zu schreinern, der auch noch Türen und Schubladen haben soll, habe ich mich für einen IKEA-Hack entschieden. Denn als Basis sollte ein Küchenschrank von IKEA zweckentfremdet werden. Zusätzlich brauchte ich noch etwas Holz, Farbe und ein paar Zierleisten und Deko-Elemente. Hat man das zusammen, dann kann man in der Tat ganz einfach einen Einbauschrank selber bauen!
Die Zierleisten und Deko-Elemente sollten aus Polystyrol sein (das ist so was ähnliches wie Styropor), da dieses Material viele Vorteile hat. Es ist flexibel, leicht (und somit einfach anzukleben), problemlos überstreichbar und kostet im Vergleich zu anderen Materialien nicht viel.
Die Firma Saarpor vertreibt unter der Marke Decosa alle möglichen Zierleisten, Ornamente und Deko-Elemente aus Polystyrol. Genau solche brauchte ich und deshalb habe ich mich sehr darüber gefreut, dass mir Saarpor eine Kooperation angeboten und mir alle Leisten und Deko-Elemente, die ich verwendet habe kostenfrei zur Verfügung gestellt hat! Diese Elemente waren es, die meinem Schrank am Ende erst das gewisse Etwas verliehen haben. 😊 Aber seht selbst!
1. IKEA Küchenschrank als Basis
Es stand also fest, dass ich zuerst einmal Küchenschränke brauchte. Meine Nische ist ca. 79cm breit. Da bot es sich an, einen 60cm breiten Korpus zu wählen. Meine Nische ist zudem 246cm hoch und somit würde ein Korpus mit 200cm Höhe und darauf noch ein kleiner Korpus mit 40cm Höhe darüber optimal in die Lücke passen. Schnell war der Einkaufszettel geschrieben und dann war ich auch schon auf dem Weg zu IKEA.
Im unteren Teil des Schrankes hatte ich vier Schubladen geplant. Diese waren zusammen etwas höher als der Kasten an der Wand. Hinter den Schubladen würde es nicht auffallen, wenn ein Stück der Schrankrückwand fehlte. Somit schnitt ich die Rückwand des Schranks hinter den Schubladen einfach weg. Auf dem Bild könnt Ihr sehen, wie das am Ende aussah. Wenn ich einmal an den Kasten an der Wand muss, dann reicht es, einfach die vier Schubladen herauszuholen und schon kann ich die Klappe des Kastens ganz leicht entfernen!
Da mein Korpus nicht, wie bei Küchenschränken üblich auf Füßen, sondern direkt auf dem Boden steht, schliff die unterste Schublade beim Öffnen leicht über den Boden. Das Problem behob ich ganz einfach, indem ich einen Teil der entfernen Rückwand unter den Schrank schraubte.
2. Verblendung montieren
Der Schrank füllte nun die Nische einigermaßen gut aus. Aber ein Einbauschrank fügt sich perfekt in seine Umgebung ein und daher brauchte ich nun einen Verblendungsrahmen. Dafür hatte ich mir dicke und breite Holzleisten aus dem Baumarkt besorgt, die ich nun mit stabilen Winkeln von hinten an die vordere Kante der Korpusse schraubte. Dazu legte ich den Schrank mit der Vorderseite auf den Boden, um zu gewährleisten, dass die Holzleisten möglichst perfekt mit dem Schrankkorpus abschließen.
3. Wandverankerung
Ich schraubte zuerst zwei dicke Kanthölzer an die Wand. Eins auf der linken und eins auf der rechten Seite direkt daneben, wo später der Korpus stehen würde. Vorher musste ich genau ausmessen, wie tief sie in der Nische verschwinden sollten und vor allen Dingen mussten sie perfekt senkrecht sein.
Als das geschafft war, ging es dann ganz flott. Ich schob einfach den Schrank inklusive seines Blendrahmens in die Nische, bis der Rahmen an die Kanthölzer stieß.
4. Verkleidung mit Leisten
Auf dem Bild könnt Ihr sehen, wie perfekt die Leisten den Übergang zwischen Wand und Holz kaschieren.
5. Wand streichen
6. Verbledung und Schrankkanten mit Kreidefarbe streichen
Das Innere des Einbauschranks sollte weiß bleiben. Doch anstatt mühselig mit Malerkrapp abzukleben, nahm ich mir eine kleine Lackrolle zur Hand. Die ist aus einer Art Schaumstoff und recht glatt, also ohne Flor. Aus diesem Grund eignet sie sich hervorragend dazu, Kanten zu streichen. Denn ohne Druck färbte die Rolle wirklich nur die Fläche ein, auf die die Rolle aufgesetzt wird, nicht aber die Flächen „um die Ecke“.
Das Farbergebnis ist dabei nach dem Trocknen total gleichmäßig geworden. Selbst auf den verschmierten Kleber-Resten sieht die Farbe perfekt gleichmäßig aus. Zwischen den Leisten, der Füllung der Fugen, dem Holz und dem IKEA-Schrank gab es farblich überhaupt keine Unterschiede und ab jetzt war absolut nicht mehr erkennbar, dass es sich bei den Leisten nicht um Holz handelt!
7. Fronten verschönern
Nun machte ich mit den Schrankfronten weiter. Ich hatte sechs sehr einfache Türen und Schubladenfronten in weiß gekauft. Im Grunde die Fronten, die am günstigsten waren. Denn ich wollte sie ohnehin ganz individuell gestalten.
Am Ende habe ich die gesamten Fronten inkl. aller Teile mit der grünen Möbelkreidefarbe überstrichen. Nach dem Trocknen habe ich sie dann mit farblosem Möbelwachs versiegelt und anschließend mit schwarzem Wachs etwas „Patina“ aufgetragen. Für mehr Details schaut gerne in den anderen Artikel. 😉
Die gleiche Versiegelung und den Patina-Effekt habe ich dann auch noch auf dem Einbaurahmen des Schranks mit seinen Leisten angewendet.
8. Fronten montieren und fertig!
Jetzt mussten die Schubladenfronten nur noch an die Schubladen montiert und die Schranktüren eingehängt werden und fertig war mein Einbauschrank!
Ich kann Euch nur empfehlen, so etwas in Euren ungenutzten Nischen und Ecken auch einmal auszuprobieren! Mit einem IKEA Schrank als Basis wird das Ergebnis am Ende absolut funktional und garantiert besser, als wenn Ihr versucht, den gesamten Schrank selbst zu schreinern. Die Schubladen leichtgängig, stabil und mit Soft-Close-Automatik. Und auch die Schranktüren schließen sanft und leise. Das einzige, was Ihr noch machen müsst, ist einen Rahmen bauen und ein bisschen mit Leisten und Farbe basteln. 😊 Also, ihr wollt auch einen Einbauschrank selber bauen? So geht es wirklich einfach!
Wenn Ihr nun auch etwas mit Polystyrol-Produkten anstellen wollt, dann schaut doch mal auf www.lieblingsraum.blog vorbei. Da gibt es Infos zu den Decosa Produkten auch noch weitere Tipps & Tricks. Bestellen könnt Ihr über www.pvg-direkt.de oder aber Ihr fahrt einfach in den Baumarkt, beispielsweise zu Bauhaus.
Viel Spaß beim Werkeln und schickt mir gerne Fotos von Euren Werken! 🙂



9 Comments
Jana
Hallo Leonie,
ich habe gerade auf Pinterest deinen Beitrag gelesen zu diesem tollen Einbauschrank. Wir haben bei uns im Haus auch so eine Nische, in der derzeit auch der alte Badschrank seinen Platz gefunden hat
Konntest du denn den IKEAschrank einfach überstreichen ohne zu grundieren oder anzuschleifen? Denn die sind doch immer so glatt furniert oder?
Liebe Grüße, Jana
Leonie
Hi Jana,
warst Du auch auf meiner Seite IKEA Schrankfronten verschönern? Denn dort erkläre ich, wie ich die Fronten bearbeitet habe und die sind vom Material ja nichts anderes als der Schrank selbst. Ich habe sie in der Tat einfach direkt mit Kreidefarbe gestrichen, ohne jegliche Vorbereitung. Schau doch gerne auch noch auf meiner Seite IKEA Möbel streichen ohne Abschleifen vorbei. 🙂
Liebe Grüße
Leonie
Monika
Hallo Leonie,
Deinen Blog verfolge ich schon eine ganze Zeit und bin gerade von diesem Projekt begeistert. Wir ziehen im Juni in unser Haus, um die dort ist in der Küche genau so eine Nische. Im Kopf hatte ich schon alles geplant, bei Ikea die Schränke angeschaut, Farben ausgesucht und dann nochmal nachgemessen und festgestellt, dass unsere Nische nur 59 cm breit ist. Eigentlich finde ich es zu schade, das Ganze mit mit einem 40 cm breiten Schrank zu bestücken und den restlichen Platz zu verschenken. Du hast nicht zufällig eine zündende Ideen?
Liebe Grüße
Monika
Leonie
Hallo liebe Monika!
Genau die gleiche Problematik hatte ich im Grunde auch. Ich musste auch ein wenig Platz verschenken, weil man bei IKEA ja nur in 20cm Schritte kaufen kann. 🙁 Wenn es sich von der Breite her bei Dir lohnt. Dann könntest Du den Einbauschrank entweder ganz nach links oder ganz nach recht schieben und ihn dann mit einer Zwischenplatte erstmal abgrenzen. Das würde beispielsweise ganz gut mit den Deckseiten der IKEA Küchen funktionieren. Und dann könntest Du in die Lücke kurze waagerechte Regalbretter einbauen, so dass Du am Ende ein schmales Regal hast, in das Du beispielsweise Kochbücher stellen kannst. Da musst Du einfach mal schauen, ob sich das bei Dir vom Platz her lohnt. Ansonsten gibt es glaube ich nicht viel andere Möglichkeiten… 🙁
Liebe Grüße
Leonie
elli
Hallo Leonie,
Ich stehe total auf Kreidefarbe und habe als letzte Aktion unser uraltes (schon von meiner Mutti und deren Geschwister genutztes) Schaukelpferd damit neu gestrichen und verziert. Aber Dein Einbauschrank ist der Oberhammer, das ist ein super Ansporn für mich, auch solch einen Einbauschrank zu versuchen 😉
Leonie
Danke Dir, liebe Elli! Es freu mich immer, wenn ich Euch zu großen Taten inspirieren kann! 😉
Anonym
Hallo Leonie,
wie machen sich eigentlich die Decosa Leisten im Alltag mit Kindern, Haustieren, beim Staubsaugen etc.?
Bekommen die Leisten schnell Macken und Dellen?
Bist du persönlich überzeugt von dieser Lösung, und kannst diese Variante weiterempfehlen?
Leonie
Hi!
Wenn man etwas Gewalt anwendet, dann kann man schon recht einfach Spuren auf den Leisten erzeugen. Ob das im Alltag schnell passieren kann, ist wahrscheinlich einfach davon abhängig, wo die Leisten angebracht sind, d.h. wie viel sie beansprucht werden. Ich habe drei Katzen zuhause und habe mir daher auch so meine Gedanken gemacht. Dazu sind die Leisten ja auch knapp über dem Boden angebracht, so dass ich auch noch mit dem Staubsauger daran komme.
Ich glaube aber, dass das mit dem Material eine psychologische Sache ist. Man denkt, dass so eine Art Styropor total empfindlich ist und sofort kaputt geht, wenn man mal daran anstößt. Aber ich glaube im Endeffekt ist es gar nicht so viel anfälliger für Macken als ein weiches Holz. Meine Leisten sehen auf jeden Fall noch top aus.
Ich persönlich würde die Leisten daher jederzeit wieder verwenden, einfach weil sie so einfach zu verarbeiten sind. Allerdings würde ich sie nicht unbedingt direkt neben einem Kratzbaum oder auf einem stark beanspruchten Kindermöbel verbauen. 😉
Liebe Grüße
Leonie