Tipps – Diese kleinen Tricks helfen Euch bei Eurem DIY Projekt
Pinsel einpacken statt auswaschen
Wenn Ihr Eure Möbel streicht, müsst Ihr nicht für jede Arbeitspause alle Eure Pinsel und Rollen auswaschen! Wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag weiter streiche, packe ich meine Pinsel, Rollen und Farbwannen einfach in Plastiktüten möglichst luftdicht ein.
Für diesen Zweck habe ich immer eine Rolle mit Gefrierbeuteln bei meinen Utensilien liegen, die sind dafür ideal. So eingepackt können Eure Arbeitsgeräte nicht austrocknen und am nächsten Tag nehmt Ihr die Pinsel einfach wieder aus der Tüte und arbeitet weiter.
Was auch super funktioniert: Wenn Ihr mit einem Einmalhandschuh arbeitet, dann nehmt den Pinsel in die Hand, zieht den Handschuh ab und stülpt ihn komplett über den Pinsel. So ist er auch luftdicht verpackt und Ihr spart Euch die Plastiktüte.
Pinsel vor Erstgebrauch enthaaren
Wenn Ihr einen neuen Pinsel das erste Mal benutzt, verliert er in der Regel eine Menge Haare. Bei Naturborsten ist es sogar der Fall, dass kleinere Stücke der einzelnen Borsten abbrechen.
Um das zu vermeiden ist es ratsam, den Pinsel vor dem ersten Benutzen in Wasser einzuweichen. Dann verliert er schon dabei seine überschüssigen Teile und Ihr ärgert Euch nicht über diese in Eurer frisch gestrichenen Fläche.
Verhindern von Farbnasen hinter Malerkrepp
Wenn Ihr mit mehr als einer Farbe streicht, ist es erforderlich, dass Ihr die einzelnen Farbübergänge abklebt um ein sauberes Ergebnis zu erzielen.
Leider ist kein Klebeband so gut, dass es zu 100% das Hinterlaufen von Farbe verhindert (schreibt mir gerne, wenn Ihr doch eins gefunden habt, was das kann!).
Um dennoch eine perfekte Übergangskante hinzukriegen gibt es einen einfachen Trick. Nehmen wir mal an Ihr habt eine weiße Fläche, die Ihr von einer grauen Fläche abgrenzen wollt. Dann streicht Ihr zuerst das Weiß und malt dabei ruhig in die Flächen hinein, die später grau werden sollen.
Dann klebt Ihr nach dem Trocknen das Klebeband so auf die weiße Farbe auf, dass es die zwei Farbfelder voneinander abgrenzt.
Anstatt jetzt direkt mit der grauen Farbe anzufangen und auf das Klebeband zu malen, nehmt Ihr noch einmal die weiße Farbe und malt die obere Kante, die später grau werden soll noch einmal weiß an. Dabei malt Ihr mit einem kleinen Pinsel mehrfach über die Kante des Klebebands an, so als wolltet Ihr sie versiegeln.
Denn wenn die weiße Farbe nun getrocknet ist, hat sie die spätere Farbkante in der Tat versiegelt. Jetzt könnt Ihr mit der grauen Farbe ohne Probleme darüber streichen, hinterher werdet Ihr eine perfekte Kante haben!
Ich würde Euch außerdem empfehlen, das Malerkrepp immer direkt nach dem letzten Anstrich zu entfernen, noch bevor die Farbe trocken ist. Denn so vermeidet Ihr, dass die Farbe an der Kante des Klebebands später reißt oder bröckelt.
Bei äußeren Kanten erst gar kein Malerkrepp verwenden
Um den Übergang zwischen zwei Farbkanten möglichst sauber hinzubekommen, arbeitet man am besten mit Malerkrepp so wie oben beschrieben. Das Abkleben und Abdichten ist aber auch eine Menge Zusatzaufwand, den man sich bei Shabby Chic Objekten in vielen Fällen sparen kann!
Insbesondere bei äußeren Kanten ist es ja so, dass diese im letzten Schritt mit Schleifpapier abgeschliffen werden, so dass kaum noch jemand sehen kann, ob die Kanten vorher präzise gemalt worden sind!
Nehmen wir als Beispiel mal mein Sideboard Amy. Hier habe ich den Korpus erst weiß gestrichen und anschließend teilweise mit roter Farbe. Bei dem Anstrich mit der zweiten Farbe habe ich nicht abgeklebt und nur darauf geachtet, dass ich die Kanten möglichst nicht zu viel übermale.
Auf dem Bild unten könnt Ihr sehen, wie ich die Übergangskanten nach dem Trocknen mit Schleifpapier bearbeitet habe.
Nach dem Schleifen ist überhaupt nicht mehr zu erkennen, wie präzise oder unpräzise ich vorher gestrichen habe. Und selbst wenn ich nicht alles der übermalten Farbe abschleife, fällt das am Ende gar nicht auf. Im Gegenteil, es verstärkt sogar noch den Shabby Look!
Macht Euch also nicht zu viel Arbeit mit dem Abkleben von Farbübergängen und habt Mut zum Shabby Style? 😉
Untergrund wachsen um Farbe besser abschleifen zu können
Wenn Ihr mit Lackfarben arbeitet ist es in der Regel sehr schwierig diese im Shabby Chic Finish anzuschleifen. Entweder Ihr bekommt die Farbe überhaupt nicht mehr herunter oder der Lack splittert in großen Stücken zusammen mit dem Untergrund ab, was dann auch nicht mehr schön aussieht.
Um das zu verhindern, gibt es einen einfachen Trick: Behandelt den Untergrund mit einfachem Kerzenwachs um ihn schlechter haftbar zu machen. Dazu nehmt Ihr eine einfache farblose Kerze und reibt sie über die Stellen, die Ihr später abschleifen wollt.
Denn der Lack wird dort nicht mehr so gut halten und lässt sich deshalb um einiges leichter mit Schleifpapier herunternehmen.
Achtet darauf, wie die Möbelgriffe montiert sind!
Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber wenn ich gebrauchte Möbel kaufe, dann geht das meist ganz schnell. Man steht bei dem Verkäufer zu Hause und das begehrte Objekt steht vor einem.
Jetzt checkt man ganz schnell ab, ob es so ist, wie auf den Bildern gezeigt. Ist was kaputt? Wackelt das gute Stück oder fehlen Teile? Dann evtl. noch schnell den Preis nachverhandeln und kurz darauf hat man das Teil im Kofferraum und ist auf dem Weg nach Hause.
In diesen fünf oder zehn Minuten, die man sich Zeit nimmt, achtet man in den wenigsten Fällen auf Details.
Deshalb möchte ich Euch diesen Tipp im Vorfeld geben: Wenn Ihr vorhabt neue Möbelgriffe zu montieren, dann achtet darauf, wie die alten montiert sind!
Denn bei ganz vielen Möbeln kann man die Griffe nicht so einfach abschrauben. Das Gegenstück zum Griff ist dann beispielsweise hinter der ersten Schicht der Schubladenfront versteckt. Ohne das Möbelstück mit Gewalt auseinander zu nehmen kommt man nicht an sie heran!
Dann muss man schon mit einer Flex (Winkelschleifer oder Trennschleifer) ran und die Griffe abschneiden. Deshalb überlegt Euch vorher gut, ob Ihr die Möbelgriffe einfach mitstreichen wollt, oder ob sie ausgetauscht werden sollen!
Im letzteren Fall solltet Ihr das Möbelstück nur dann kaufen, wenn Ihr die Griffe einfach abschrauben könnt.
Bevor Ihr neu polstert, macht Fotos von dem alten Aufbau!
Wenn Ihr einen Stuhl neu polstern möchtet, dann existiert oft noch das alte Polster. Bevor Ihr es ganz herausreißt, empfehle ich Euch dringend ein paar Fotos zu machen.
Nehmt das alte Polster am besten Schritt für Schritt auseinander und macht nach jedem Schritt ein Foto. Denn dann ist es viel einfach das neue Polster aufzubauen. Ihr könnt Euch dann einfach am alten Polster orientieren.
Einmal wachsen bevor Ihr Kreidefarbe abschleift
Wenn Ihr Eure Möbel mit Kreidefarbe in verschiedenen Farben gestrichen habt, dann solltet Ihr vor dem Shabby Chic Finish einmal wachsen. D.h. bevor Ihr Ecken und Kanten abschleift, nehmt Ihr ein klares Möbelwachs und versiegelt das gesamte Möbelstück einmal.
Denn beim Schleifen entsteht sehr feiner Kreidestaub, der sich in der sehr porösen Oberfläche der Kreidefarbe wieder absetzen kann. Wenn Ihr alles in der gleichen Farbe gestrichen habt, ist das nicht weiter schlimm. Wenn Ihr unterschiedliche Farben genommen habt, dann können sich die Farben gegenseitig „verschmutzen“.
Wenn Ihr vor dem Schleifen einmal gewachst habt, dann setzt sich der feine Staub nicht mehr in der Oberfläche ab. Am Ende bekommt Ihr so ein sehr sauberes Bild.
12 Comments
Marco
Hei… Danke für die Homepage. Sieht super aus und hat mich animiert, meinen alten Sekretär weiss zu streichen.
Benutzt habe ich Kreidefarbe von Ann Sterling (die günstige…)
Gibt es tricks, damit man die Pinselspuren nicht so gut sieht?
Müsste ich die Farbe mehr verdünnen?
Je nach Kannte ist es nicht immer möglich in gleicher RIchtung zu pinseln. Das sieht man dann leider.
Evt habe ich auch die falschen Pinsel erwischt.
Leonie
Hey Marco!
Pinselspuren kannst Du am ehesten vermeiden, wenn Du auf eine Lackrolle zurückgreifst. Schau doch dazu auch mal auf meiner Seite Pinsel & Roller vorbei. Grundsätzlich ist es aber so, dass es eine besondere Eigenschaft von Kreidefarbe ist, Pinselspuren zu erzeugen! Denn Kreidefarbe ziehst sich beim Trocknen nicht glatt und die Pinselspuren bleiben genauso stehen, wie Du sie erzeugt hast. Das soll den Handmade-Eindruck verstärken. Wenn Du Dir ein ganz glattes Ergebnis wünschst, dann ist Kreidefarbe wahrscheinlich einfach nicht das richtige Produkt für Dich. Mit einem Acryllack auf Wasserbasis wärest Du wahrscheinlich besser bedient.
Liebe Grüße
Leonie
Marco
Hallo Leonie,
ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir.
Vielen Dank für Deine Antwort.
Normalerweise habe ich eben immer mit der Lackierpistole gearbeitet. Der andere Look, der so roh und mit den Pinselstrichen daher kommt, hat etwas Gewöhnungszeit gebraucht. Es gefällt mir aber unterdessen richtig gut. Über die Festtage habe ich nun mein drittes kleines Möbel mit Kreidefarbe fertig.
Danke für die Inspiration von Deiner Homepage. Da hat es noch mehr tolle Sachen, die ich mal demnächst ausprobieren möchte.
Gruss
Marco
Leonie
Hi Marco!
Das hört sich gut an! Dann weiterhin viel Spaß mi Deinen Projekten! 🙂
Liebe Grüße
Leonie
nina saathoff
hallo, erstmal danke für diese hilfreiche Seite, ich bin auch gerade dabei einen schrank entsprechend auf zu arbeiten. ich habe mich an deiner Vorgehensweise für dicke Berta orientiert, habe aber einen sehr großen schränk zu bearbeiten. ich habe folgende fragen: warum benutzt du die k1 Versiegelung auch als Schluss Versiegelung? ich habe fälschlicherweise von lignocolor eine shabbyversiegelung erhalten, kennst du sie, hat sie irgendwelche Vorteile, ich überlege ob ich sie behalten soll. welche große Pinsel würdest du für einen richtig großen schrank für die flachen empfehlen? kann man k1 auch rollen?
Leonie
Hey Nina!
Ja, die Shabby-Versiegelung von Lignocolor kenne ich! Im Grunde ist sie das Nachfolgeprodukt vom K1-Versiegelungslack. Inzwischen verwende ich auch nur noch die Shabby-Versiegelung, also keine Sorge. 😉 Du kannst den Lack wie auch den K1-Lack sowohl als Grundierung als auch als Versiegelung verwenden. Wenn Du sehr große Flächen hast, dann kannst Du den Lack theoretisch auch rollen. Da man aber immer auch viele Ecken hat, in die man dann doch mit einem Pinsel muss, nehme ich auch bei großen Flächen eigentlich immer einen Pinsel.
Liebe Grüße
Leonie