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So habe ich einen Tisch zu einer Vintage Deckenlampe gemacht

Arbeitsaufwand: ca. 5 Stunden
Materialkosten (nur verbrauchte Mengen): ca. 180€
Eingesetzte Materialien:

  • Schleifpapier 80er-Körnung (ca. 5€/Rolle)
  • Staubmaske (ca. 1€)
  • Holzsäge (Fuchsschwanz)
  • Bohrmaschine & Lochsäge
  • 6 Spots & 6 Leuchtmittel & Kabel (ca. 120€)
  • Holzornamente (ca. 25€)
  • Holzleim (ca. 5€/Flasche)
  • 1 flacher Lackpinsel, synthetische Borsten (ca. 3€)
  • Alpina 2in1 Weißlack (ca. 9€/500ml-Dose)
  • Aufhängung: 2 Holzklötze, 1 UA-Profil, Schrauben (ca. 10€)

 

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Schon seit einiger Zeit war ich auf der Suche nach einer schönen und außergewöhnlichen Deckenlampe für unser Wohnzimmer. Was es in den Möbelhäusern zur Auswahl gab, konnte mich nicht recht überzeugen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es gibt im Grunde nur wenige Lampenformen, die jeder Hersteller ein wenig variiert und so gibt es am Ende doch überall immer die gleichen 08/15 Lampen. Wenn dann unter dieser Gleichförmigkeit doch mal ein Exemplar herausstach, war der Preis so hoch, dass ich dann doch dankend ablehnte.

Nach meinem Projekt, das ich Euch heute beschreibe, war dieses Problem für mich endlich gelöst.

Eines Abends waren wir mit dem Auto unterwegs, da entdeckte ich einen kleinen Couchtisch in einem Stapel Sperrmüll vor einem Hauseingang. Ohne genau zu wissen, was ich damit machen würde packten wir ihn ein und brachten ihn in die Garage. Am nächsten Tag kam mir dann die Idee: Dieser kleine Tisch würde unsere neue Wohnzimmerlampe werden!

Ich habe leider kein Vorher-Bild von dem Tisch. Daher beschreibe ich ihn Euch kurz: Ein quadratischer Couchtisch im Kolonialstil, mit leicht geschwungenen Beinen, ca. 80x80cm, sehr dunkel gebeizt und lackiert. Die Oberfläche war hier und da etwas beschädigt, d.h. kleine Kratzer, abgeschlagene Kanten und Gläserränder auf der Tischfläche. Und so bin ich vorgegangen:

 

1. Vorbereitung

Für fast alle Farben und Lacke muss die zu streichende Oberfläche immer sauber, staub- und fettfrei sein. Aus diesem Grund habe ich zuerst die gesamte Oberfläche des Tisches angeschliffen. Dabei war es nicht nötig, das Holz komplett von der alten Beschichtung zu befreien. Es reicht in der Regel, wenn man die Oberfläche gewissenhaft überall mit Schleifpapier anraut. In diesem Schritt habe ich die Tischbeine noch dran gelassen, da ich so bequemer arbeiten konnte.

Wichtig: Tragt bei solchen Schleifarbeiten immer eine Staubmaske! Denn Ihr wisst nie genau mit welchen Materialien das Möbelstück vorher behandelt worden ist. Im Zweifelsfall ist der feine Lack-Staub, der Euch schon nach kurzer Zeit umhüllt, immer giftig!

 

2. Tischbeine loswerden

Nun mussten die Tischbeine entfernt werden. Nachdem ich sichergegangen war, dass keine Schrauben oder ähnliches im Weg sind, habe ich die Beine mit einer einfachen Holzsäge (Fuchsschwanz) abgesägt. Die Tischplattenunterkante konnte ich dabei sehr gut als Führung für die Säge verwenden. Die offenen Schnittkanten habe ich anschließend mit Schleifpapier etwas abgerundet.

 

3. Ausschnitte für Spots

Ich habe mir überlegt sechs kleine Spots in die Tischfläche einzulassen, ähnlich wie man Spots sonst in abgehängte Zimmerdecken einbaut. Der Durchmesser solcher Spots ist genormt, so dass man für jede Marke und für jede Größe eine passende Lochsäge bekommen kann. Das ist ein kreisförmiger Aufsatz, der in jede normale Bohrmaschine eingespannt werden kann.

Um sicherzugehen, dass am Ende alles passt, habe ich zuerst die Spots im Internet gekauft, danach dann erst die passende Lochsäge. Bei den Spots musste ich darauf achten, dass die erforderliche Einbautiefe die Tiefe des Tischs nicht übersteigt. Da ich mehr als 10cm Spielraum hatte, war das aber kein Problem.

Die Löcher zu bohren war am Ende einfacher als gedacht. Ich musste nur die Mittelpunkte der Kreise anzeichnen, dann die Spitze des Bohrers jeweils daraufsetzen und loslegen. Meine Tischplatte war mit ca. 4mm nicht besonders dick und somit war die Säge schnell durch.

 

4. Verzierungen anbringen

ProjektLampe1
Da die Tischplatte alleine noch etwas langweilig war, habe ich mir überlegt ein paar Holzschnitzereien aufzubringen. Bei einem Shop für Restaurationsbedarf im Internet bin ich dann fündig geworden.

Die Schnitzereien wurden recht schnell geliefert und so konnte es mit meinem Projekt vorangehen. Ich klebte die Ornamente mit ganz normalem Holzleim (mehr dazu hier: Holzleim) auf und ließ ihn über Nacht trocknen.

 

5. Streichen

Nun konnte ich zu dem schönen Teil der Arbeit übergehen. In diesem Projekt habe ich mich für Alpina 2in1 Weißlack entschieden (amazon: ALPINA 2in1 Weisslack). Mit einem breiten Pinsel habe ich die Farbe gleichmäßig auf dem Tisch verstrichen. Wie Ihr auf dem ersten Bild sehen könnt, deckte die Farbe zunächst auch sehr gut. Nach dem ersten Anstrich war der Tisch mit seinen Verzierungen komplett strahlend weiß. Als ich am nächsten Tag jedoch wieder in die Garage kam musste ich feststellen, dass das Holz durch die Farbe geblutet hatte. Was das genau ist erkläre ich in meinem Kapitel Grundierungen. ProjektLampe2

Während die Farbe auf den aufgeklebten Ornamenten super gedeckt hatte, wirkte der Rest so als hätte ich die Oberfläche nur lasiert. Hätte ich die Lampe perfekt strahlend weiß haben wollen, wäre mir nun nichts anderes übrig geblieben als eine Grundierung mit Sperrwirkung aufzutragen und dann noch einmal mit dem Weißlack zu streichen. Da die Verfärbungen jedoch fast aussahen wie Holz und diese auch sehr gleichmäßig waren, entschied ich mich dazu es dabei zu belassen.

Wie Ihr auf dem Bild mit der fertigen Lampe sehen könnt, kommt überall auf der Tischfläche nun leicht die alte Maserung durch, was ich aber im Nachhinein sogar sehr gelungen finde. Es sieht fast so aus als wäre es von Anfang an so beabsichtigt gewesen.

 

6. Finish

Als die Farbe getrocknet war, habe ich die Ecke und Kanten mit Schleifpapier abgeschliffen. Gerade die aufgeklebten Holzornamente sahen nun im Vergleich zur Tischfläche zu perfekt aus. ProjektLampe5

Durch leichtes Abschleifen der Farbe haben aber auch sie einen Used-Look bekommen und ergeben mit dem Tisch zusammen ein stimmiges Gesamtbild.

 

7. Elektroinstallation und Aufhängung

Nach dem Anstrich mussten nun die Spots eingebaut werden. An dieser Stelle möchte ich Euch darauf hinweisen, dass eine solche Installation nur ein Elektriker durchführen darf! Denn die einzelnen Spots müssen miteinander verkabelt und am Ende mit dem Deckenanschluss verbunden werden. ProjektLampe3 Hier kann man viel mehr falsch machen als bei der Montage einer fertig gekauften Lampe! Fragt also besser jemanden, der sich damit auskennt.

Um die Lampe an die Decke zu hängen fehlte noch eine entsprechende Vorrichtung. Hier habe ich zwei Holzblöcke auf der Rückseite in den Tisch geschraubt, an die ich dann ein Stück von einem UA-Profil (wie man es aus dem Trockenbau kennt) montiert habe. Dieses Profil habe ich dann durch zwei der Ausschnitte für die Spots an die Decke geschraubt. Dieser Schritt stellte sich am Ende als die größte Herausforderung des gesamten Projekts heraus, denn die Lampe wiegt stolze 17kg. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, was für eine schweißtreibende Aktion es selbst zu zweit war, das Ding an die Decke zu kriegen.

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Aber einmal montiert hält sie bombenfest und ist seitdem – wie ich finde – ein Highlight in unserem Wohnzimmer.

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2 Comments

  • Emmi

    Hi, das ist eine super Idee. Eine Lampe in dem Stil spricht mich auch an. Die Holzblöcke kenne ich auch aus dem Trockenbau. Bei uns steht eine Garage, die mit dieser Technik errichtet wurde.

  • Anonymous

    Klasse! Sehr gute Idee…mal schauen ob ich das auch hinbekomme…beim nächsten Trödel werde ich mal Ausschau nach einem geeigneten Tisch halten! 🙂

    Liebe Grüße
    Gabi

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