So arbeitet Ihr einen Buffetschrank im Shabby Chic Stil auf
Arbeitsaufwand: ca. 35 Stunden
Materialkosten: ca. 220€ (wenn man alles neu kaufen muss)
Eingesetzte Materialien:
- Anlauger & Entfetter (100gr Pulver ca. 6€)
- 2 flache Synthetikpinsel (ca.3€/Stück)
- Holz Reparatur-Spachtel (ca. 15€/1kg)
- 1 Japanspachtel (ca. 2,50€/4 Stück im Set)
- Schleifpapier 80er-Körnung (ca. 5€/Rolle)
- Holzisoliergrund von Schöner Wohnen in Weiß (ca. 15€/750ml-Dose)
- 1 Schaumstoffroller (ca. 2€)
- Annie Sloan Chalk Paint „Pure“ (29€/1l-Dose)
- 1 Pure Bristle von Annie Sloan (29,95€)
- Malerkrepp (Abklebeband) (ab ca. 1€/Rolle)
- 1 kleiner Borstenpinsel (ca. 1€)
- Annie Sloan Chalk Paint „Paris Grey“ (29€/1l-Dose)
- Annie Sloan Möbelwachs (Soft Wax clear) (17€/500ml-Dose)
- 1 großer runder Pinsel, synthetische Borsten (ca. 3€)
- 1 fusselfreies Tuch
- Möbelgriffe und -schrauben (10 Stück ca. 60€)
In unserem Wohnzimmer fehlte noch ein Buffetschrank. Als ich eines Tages beim Stöbern bei eBay Kleinanzeigen einen solchen zum Verkauf entdeckte, dauerte es nicht lange und ich hatte wieder ein neues Projekt in meiner Garage. Aufgrund der Größe musste ich mir für einen Nachmittag einen Transporter mieten um den Schrank nach Hause zu kriegen. Das funktionierte aber zum Glück alles problemlos.
Ich wollte einen Schrank kreieren, der einen Shabby Chic Look hat, aber nicht abgeschlagen aussieht. Bei manchen Möbeln mag ich es lieber, wenn man die Handarbeit erkennen kann, die einzelnen Pinselstriche und die natürlichen Unebenheiten des Holzes, dabei aber die Oberfläche des Lacks nicht abgeschliffen ist.
Ein besonderes Shabby Chic Aussehen kann ein Möbelstück auch dann bekommen, wenn es nicht die typischen abgenutzten Ecken und Kanten hat, insbesondere dann wenn man mit Kreidefarbe arbeitet, die alleine schon jedem Möbelstück ein einzigartiges Flair verleiht. Aber seht selbst und schaut wie es Euch gefällt.
Bisher war dieses Projekt mein aufwändigstes und die Arbeit zog sich aufgrund der vielen Arbeitsschritte und der Größe des Möbels über mehr als drei Wochen. Ich finde aber, es hat sich gelohnt.
1. Reinigung
Der Schrank war aus farblos lackiertem, massivem Kiefernholz. Den Aufsatz konnte man einfach herunternehmen, weiter war der Schrank aber nicht auseinander zu montieren.
Abgesehen davon, dass man alle Schubladen heraus und die fünf Türen aus den Angeln nehmen konnte, musste ich den Schrank also in zwei großen Teilen bearbeiten.
Da ich die einfachen runden Griffe durch neue Möbelgriffe ersetzen würde, die zum Shabby Chic Look passen, montierte ich sie ab.
Auch dieses Möbelstück ist jahrelang im Einsatz gewesen und wies dementsprechend Verschmutzungen auf. Ich hatte vor, das gute Stück mit Chalk Paint von Annie Sloan zu streichen. Es wird viel damit geworben, dass diese Farbe auf allen Untergründen ohne jegliche Vorbereitung hält. Man könne sich nicht nur das Anschleifen sparen sondern – abgesehen von groben Verschmutzungen – selbst das Reinigen. Trotzdem hatte ich kein gutes Gefühl dabei, die Farbe einfach auf offensichtliche Ablagerungen aufzutragen, die zwangsläufig bei jedem alten Möbelstück vorkommen. Beispielsweise die Griffe und das Holz direkt dahinter hatten einen starken Fettfilm, der durch häufiges Anfassen entstanden ist.
Um diese sehr hartnäckigen Ablagerungen entfernen zu können, rührte ich mir eine Anlauger- und Entfetter-Lösung an (ich verwende den von Molto, gibt’s auch bei amazon: Molto Anlauger & Entfetter) und trug sie mit einem Pinsel mit Kunststoffborsten großzügig auf allen Flächen auf. Dabei deckte ich den Boden gut mit Folie ab und trug Handschuhe. Außerdem ließ ich die Garage auf, um für eine gute Belüftung zu sorgen. Mehr zum Thema Holzreiniger habe ich hier zusammengefasst: Holzreiniger.
2. Spachteln und Bohren
Vor dem Anstrich habe ich mir Gedanken über die neuen Möbelgriffe gemacht. Für die Türen stellte ich mir Griffe und für die Schubladen Klöppel (Hängegriffe) aus silbernem Metall vor. Da beide Griffarten optisch zusammenpassen sollten, war es gar nicht so einfach, etwas im Internet zu finden. Schließlich wurde ich bei einem kleinen Internetshop fündig, der sich auf Möbelgriffe spezialisiert hat.
Für eine mittige Positionierung der Klöppel auf den Schubladen eigneten sich nun aber die alten Bohrlöcher nicht mehr und für die Griffe brauchte ich nun zwei anstatt nur einem Bohrloch. Aus diesem Grund musste ich die alten Löcher zuspachteln und neue Löcher bohren.
Wenn Ihr auf der Suche nach Spachtelmasse seid, werdet Ihr eine riesige Auswahl finden. Denn es gibt viele verschiedene Anbieter und viele verschiedene Arten von Spachtel. Da es mir zu aufwändig war die Spachtelmasse selbst anzurühren, wählte ich den Holz Reparatur-Spachtel von molto (auch bei amazon erhältlich: Molto Holz Reparatur Spachtel). Er ist schon fertig angerührt und somit sehr praktisch anzuwenden. Man öffnet den Deckel, nimmt sich raus was man braucht und kann ihn dann wieder so verschließen, dass die Spachtelmasse noch lange gebrauchsfähig bleibt. Nach dem Trocknen ist sie genauso weiter bearbeitbar wie Holz, d.h. man kann sie z.B. schleifen und lackieren.
Die von mir gewählte Spachtelmasse ist relativ grob und körnig, denn sie ist zur Reparatur größerer Risse und Löcher gedacht. Wenn Ihr feinere Ausbesserungen machen wollt, würde ich Euch eine dünnere Textur empfehlen. Die gibt es z.B. auch sehr praktisch gebrauchsfertig in Tuben.
Erst Spachteln
Um die Spachtelmasse in die Löcher zu bekommen, brauchte ich noch einen Spachtel. Ich arbeite am liebsten mit sog. Japan-Spachteln, da sie im Gegensatz zu klassischen Metallspachteln flexibel sind. Sie bestehen aus einem sehr dünnen Blech, mit dem man die Masse schön tief in die Löcher drücken kann. Solche Spachtel gibt es meistens im Set in verschiedenen Größen und kosten nicht viel (z.B. bei amazon: Spachtel-Set*).
Nachdem die Masse in den Löchern getrocknet war, habe ich die Oberfläche mit etwas Schleifpapier bearbeitet um einen wirklich ganz flachen Übergang hinzubekommen, den man nach dem Überstreichen nicht mehr sehen würde.
Dann Bohren
Um das fertige Möbelstück am Ende nicht mehr als nötig strapazieren zu müssen, bohrte ich schon jetzt die Löcher für die neuen Griffe. So konnte ich mit einem Bleistift in Ruhe alles anzeichnen und mit Hilfslinien arbeiten, da ich die Bleistiftstriche ja wieder übermalen würde. Außerdem würde ich vermeiden, dass ich beim Bohren ungewollte Spuren hinterlasse, wenn z.B. das Holz um die Bohrlöcher splittern sollte. Mit einer Akkubohrmaschine und einem kleinen Holzbohrer war dies auch sehr schnell erledigt.
3. Abkleben
Da sich das Glas aus den Vitrinentüren nicht ohne weiteres entfernen ließ, musste ich alle acht Scheiben jeweils von beiden Seiten mit Malerkrepp abkleben. Zudem entschied ich mich dazu, bei den Schubladen nur die Fronten zu streichen, da mehr von der Schublade sowieso nicht sichtbar sein würde. Um aber einen sauberen Übergang zu schaffen, klebte ich rum um die Schubladenfronten ab. Damit waren die Vorarbeiten abgeschlossen.
4. Anstrich Weiß
Nun konnte ich mit der Kreidefarbe von Annie Sloan loslegen. Auch wenn es sicherlich viele sehr gute Pinsel für weniger Geld gibt, konnte ich es nicht lassen mir den Original-Pinsel, die Pure Bristle von Annie Sloan zu kaufen. Mit knapp 30€ ein sehr teurer Pinsel. Aber nachdem ich im Internet immer wieder gesehen habe, wie er angewendet wurde, bin ich schwach geworden. Mehr zu diesem Pinsel schreibe ich hier: Pinsel von Spezialmarken.
Grundieren nicht vergessen
Da man bei alten Holzmöbeln und insbesondere bei solchen aus Kiefernholz nicht sicher sein kann, ob diese durch aufgetragene Farbschichten durchbluten (was das genau ist, schreibe ich hier: Grundierungen), strich ich erst einmal nur eine der Türen und eine kleine Schubladenfront. Beim Auftragen der Farbe sah auch alles ganz gut aus, aber schon 10 Minuten nach dem Anstrich sah ich genau das, was ich nicht sehen wollte: Die weiße Farbe färbte sich stellenweise gelb! Insbesondere an den Stellen, die ich bei den gespachtelten Bohrlöchern gerade noch mit Schleifpapier behandelt habe, kamen die Flecken sehr deutlich hervor. Das Schleifen hat also scheinbar die noch versiegelnde Lackschicht entfernt, so dass die Holzinhaltsstoffe nun ungehindert durch die Kreidefarbe nach außen treten konnten.
Da es hier auch nicht helfen würde mehrere Farbschichten übereinander aufzutragen, musste ich einen Zwischenschritt mit Holzisoliergrund einlegen (näheres dazu hier: Grundierungen). Ich verwendete den DurAcryl Holzisoliergrund von Schöner Wohnen in der Farbe „reinweiß“. So würde ich später nur noch eine Schicht der Kreidefarbe benötigen um ein deckendes Ergebnis zu erzielen. In meinen aktuellsten Projekten arbeite ich inzwischen meistens aber mit einem farblosen Lack, der Shabby Chic Versiegelung von Lignocolor (Amazon Lignocolor Shabby Chic Versiegelung*). Die riecht nicht ganz so chemisch und lässt sich super einfach verarbeiten.
Mit einem Schaumstoffroller trug ich also die Grundierung nun gleichmäßig auf dem gesamten Möbelstück auf. Auf dem Bild unten könnt Ihr sehen, wie der Schrank nach diesem Anstrich aussah.
Streichen mit Kreidefarbe
Nach dem Trocknen konnte es dann mit der Kreidefarbe weitergehen. Meinen Buffetschrank strich ich relativ gleichmäßig, dabei aber immer mit dem Pinsel kreuz und quer um ihm einen individuellen Charakter zu verleihen. Wie die Oberfläche nach dem Anstrich mit Kreidefarbe aussah, seht Ihr rechts. Details dazu, wie sich die Kreidefarbe von Annie Sloan verarbeiten lässt könnt Ihr in meinem separaten Kapitel Annie Sloan Chalk Paint nachlesen.
5. Abkleben und Versiegeln
Um den Schrank interessanter zu gestalten, wollte ich die Ablagefläche und die Rückseite in Grau streichen, anstatt alles in Weiß zu halten. Um einen sauberen Übergang zwischen den beiden Farben hinzukriegen, musste ich zwischendurch mit Malerkrepp abkleben. Nachdem die weiße Farbe getrocknet war klebte ich das Klebeband darauf (Bild oben) und „versiegelte“ es mit weißer Farbe. Denn Malerkrepp ist nie ganz dicht, egal welches Klebeband Ihr kauft, etwas Farbe wird Euch immer dahinter laufen.
Indem Ihr aber mit der gleichen Farbe wie darunter nochmals über das Klebeband malt, stellt Ihr sicher, dass nur diese Farbe hinter das Klebeband läuft, was ja nicht schlimm ist, weil die gleiche Farbe darunter ist. Diese Farbschicht versiegelt nun das Klebeband vollständig. Nach dem Trocknen kann die Kante dann mit der zweiten Farbe übermalt werden.
6. Anstrich Grau
Nun strich ich die noch fehlenden Flächen mit Annie Sloans Chalk Paint in der Farbe „Paris Grey“. Anders als bei der weißen Farbe ist das Grau schon im ersten Arbeitsgang perfekt deckend gewesen. Auf dem Bild mit der Nahaufnahme der grau gestrichenen Ecke (oben) könnt Ihr die strukturierte Oberfläche der Kreidefarbe im Detail sehen. Bei der Kreidefarbe kann es hin und wieder passieren dass kleine Kreideklümpchen in der gestrichenen Oberfläche kleben bleiben. Ein solches Klümpchen könnt Ihr ebenfalls auf dem Bild erkennen. Es ist aber nicht nötig sich die Arbeit zu machen, diese aus der frisch gestrichenen Fläche herauszufischen. Nach dem Trocknen lassen sich solche Unebenheiten einfach mit etwas Schleifpapier flach schleifen.
7. Wachsen
Wenn man lange Freude an seinem mit Kreidefarbe gestrichenen Möbelstück haben möchte ist es unbedingt erforderlich, dass man es versiegelt. Sehr gut funktioniert das z.B. mit dem Möbelwachs „Soft Wax clear“ von Annie Sloan. Es hat eine sehr weiche Konsistenz und lässt sich daher gut verteilen. Mehr zu diesem Wachs findet Ihr in meinem Kapitel Möbelwachse. Annie Sloan bietet zwar auch Wachspinsel an, für die ich aber bisher noch zu geizig war (Größe S geht los bei 35€). Ich verwendete stattdessen einen einfachen runden Pinsel mit Kunststoffborsten.
Das Wachs gab ich häppchenweise auf einen Pappteller, auf dem ich den Pinsel immer wieder abklopfen und abstreichen konnte, wenn ich das Gefühl hatte, zu viel Wachs auf einmal erwischt zu haben. Beim Wachsen wird die gestrichene Farbe immer ganz leicht dunkler. Auf Weiß ist das nicht wirklich sichtbar, aber auf dunkleren Farben kann man so sehr gut erkennen, wo man mit dem Pinsel schon gewesen ist und wo nicht.
Immer wenn ich eine kleine Fläche mit dem Pinsel bearbeitet hatte, bin ich direkt mit einem fusselfreien Tuch in kreisenden Bewegungen hinterher gegangen, um eventuell überschüssiges Wachs zu entfernen, es nochmal richtig in die Oberfläche einzuarbeiten und die Fläche zu polieren. Dabei könnt Ihr ruhig mit viel Druck arbeiten, um eine gleichmäßige Verteilung des Wachses zu gewährleisten. Wichtig ist dabei, dass das Tuch wirklich sauber und fusselfrei ist! Denn wenn auch nur die kleinsten Partikel im Tuch sind, dann reibt Ihr diese mit in das Wachs und dann ist es eine echte Sisyphos-Arbeit diese wieder zu entfernen.
Das Ergebnis
Am Ende entsteht eine sehr schön glatte und leicht glänzende Oberfläche. Auf dem Bild unten könnt Ihr sehen, wie die Ablagefläche kurz nach dem Wachsen aussah.
Die Pinselstriche in der grauen Farbe sind noch sehr gut erkennbar und die Oberfläche sieht schön edel aus. Den Unterschied zwischen der noch unbehandelten und der gewachsten Oberfläche werdet Ihr sofort spüren. Die pure Farbe ist rau und pudrig und jedes kleine Staubkörnchen und Schmutzpartikelchen bleibt dort hängen und man hat kaum eine Chance Flecken zu entfernen. Als ich eine Tür aus Versehen mit leicht schmutzigen Händen angefasst habe, blieb mir nichts anderes übrig als noch einmal über die Flecken zu streichen. Die versiegelte Oberfläche ist hingegen schön glatt und unempfindlich. Nach dem Aushärten kann man sie reinigen wie jedes andere Möbelstück auch.
8. Möbelgriffe
Im letzten Schritt mussten dann nur noch die Möbelgriffe angeschraubt und der Schrank zusammengesetzt werden. Da ich über die Bänder der Türen gestrichen hatte musste ich nun die Farbe an den Stiften der Bandunterteile wieder entfernen, da ich die Türen sonst nicht mehr eingehängt bekommen hätte. Dies ging aber ganz problemlos durch Abkratzen mit einem Teppichmesser. Bei einer anderen Art von Farbe, wie z.B. bei Acryllack wäre das nicht so einfach gewesen. Falls Ihr also auch einmal Türen streicht, ist es ganz ratsam die Teile abzukleben, die hinterher wieder ineinander gesteckt werden müssen.
Nach vielen Stunden Arbeit ist ein – wie ich finde – toller Shabby Chic Buffetschrank entstanden, der ein tolles Flair in mein Wohnzimmer bringt.
72 Comments
Birte Haß
Hallöchen!
1. …..super Seite!!! So viele hilfreiche und auch wirklich tolle Anregungen sind dabei!
Danke, es macht echt Spass, hier zu stöbern!
2. …..einwenig frustrierend ist es aber schon. Eigentlich bin ich durch Zufall auf deine Seite gestolpert, da ich Informationen über Klarlacke haben wollte, da ich angefangen habe, mein Schrankbuffett zu restaurieren. Ich hab mir Baumarktacryllack gekauft, hab vorher alles abgeschliefen und hab quasi ahnungslos drauf los gepinselt. Genau so sah es dann auch noch nach dem 4 Anstrich aus. Als ich dann endlich alles deckend hatte, ( bin aber nur mit dem, quasi Korpus + und den Schubladen, fertig) hatte ich noch den Einfall Servietten-Technik anzuwenden. Alles schön und gut, denn jetzt fehlt noch der Klarlack. Jetzt bin ich auf deine tolle Seite gestoßen und sehe, wie schnell und einfach das gehen kann. Grummel!!!
Ok, die Schubladen sind nicht rausnehmbar und ich da hab ich auch geschummelt und hab sie mit selbstklebender Folie beklebt. Die Serviettentechnik hab ich mit Kleister und nicht speziellem Kleber verwendet und vorher habe ich auch nur geschliffen und mit nichts anderm vorbehandelt. Jetzt frage ich mich natürlich, ob die ganze Arbeit umsonst gewesen ist und ich quasi von Vorne anfangen darf. Ob ich über den Kleister auch lackieren kann oder ob das eventuell fleckig wird.
Ich würde mich sehr freuen, von dir ein paar Tipps zu bekommen.
Ganz liebe Grüße
Birte
Leonie
Hallo Birte!
Oh weh, nicht frustriert sein! Ich glaube nicht, dass Deine Arbeit jetzt umsonst war! Sind denn Flecken auf Deinem Anstrich entstanden? Denn wenn nicht, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass es auch so bleibt. Denn die hässlichen Verfärbungen beim Ausbluten entstehen in der Regel schon, wenn die Farbe noch trocknet. Wenn das Ergebnis jetzt schön ist, dann keine Sorge! Dann ist es nicht schlimm, dass Du keine Grundierung verwendet hast!
Wenn Du bei der Serviettentechnik Kleister nimmst, dann ist das auch erstmal nicht so schlimm. Der ist zwar nicht optimal, hält aber auch. Wenn Du jetzt mit einem Klarlack darüber gehst, dürfte nicht viel passieren. Ich glaube nicht, dass Flecken entstehen. Wenn Du zu viel und zu lange über die gleichen Stellen streichst, kann es aber sein, dass sich die Servietten wieder lösen. Am besten wäre es daher, wenn Du einen kunstharz-basierten Klarlack verwendest. Der dürfte den Kleister nicht so schnell anlösen.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen und wünsche Dir viel Erfolg beim Abschluss Deines Projekts! Und das nächste wird dann bestimmt schon viel besser funktionieren! 😉
Liebe Grüße
Leonie
Katja
Hallo Leonie, erstmal kompliment für deine Seite. Sie hat mich richtig angefixt unseren Möbeln mehr Charackter zu geben. Wir haben auch einen 50er Jahre Buffettschrank für 15€ ergattert. Der Vorbesitzer hatte schon zum Teil die Farbe abgebeizt, hatte dann aber keine Lust mehr. Also musste die Farbe dann komplett runter zumal das schon mehrere Schichten waren. Jetzt hab ich da mehrere Fragen:
Ich wollte mit Abbeizer die Farbe ganz runter nehmen was aber nicht geklappt hat. Da hat sich gar nix gelöst. Hatte eine Hausmarke aus dem Baumarkt. Was könnte da schief gelaufen sein? Am ende hab ich es mit einem Heisluftfön angewärmt und abgezogen, was gut ging
Es sind aber immer noch wie so Verklebungen auf dem Holz. Das setzt das Schleifpapier total schnell zu. Sollte ich das noch irgendwie mit Anlauger oder etwas anderem reinigen bevor ich das schleife…
Liebe Grüße
Katja
Leonie
Hi Katja!
Das hört sich für mich nach einem ganz schwierigen Fall bei Dir an. 🙁 Wenn der Lack so schwer zu entfernen ist, dann vermute ich, dass es sich um einen Öllack handelt. Die wurden früher häufig für Möbel, Türen und Treppen verwendet und die sind total zäh. In diesem Fall müsstest Du mit einem alkalischen Abbeizmittel arbeiten. Ich arbeite aber grundsätzlich nicht gerne mit solchen chemischen Mittelchen, einfach weil sie extrem giftig sind. Ich versuche die Oberflächen immer eher mechanisch zu bearbeiten, also abzuschleifen.
Was ich jetzt also machen würde? Ich würde vielleicht nur versuchen, die Oberflächen einigermaßen glatt zu kriegen, egal ob stellenweise noch alter Lack drauf ist oder nicht. Und dann würde ich den Schrank komplett mit Kreidefarbe streichen und hoffen, dass man die Übergänge zwischen Holz und Lack nicht mehr sieht.
Oder ich würde mich einmal erkundigen, ob es in meiner Nähe nicht einen Ablauger-Betrieb gibt. Da kann man sein Möbelstück nämlich abgeben und bekommt es komplett von Lack entfernt zurück. Solche Betriebe haben nämlich ganz andere Möglichkeiten als ein Privatmensch. Die haben beispielsweise Tauchbäder, wo das Möbelstück ein Bad nimmt und dann quasi ohne Lack wieder rauskommt…
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen?
Liebe Grüße
Leonie
Katrin
Toll geworden! Kannst du bitte den Link für den Shop für die Griffe verraten? Ich such mich auch dumm und dusselig….
Leonie
Hallo Katrin!
Die Möbelgriffe habe ich von http://www.lgm-beschlag.de.
Liebe Grüße
Leonie
Melanie
Erstmal ein riesiges Kompliment zu dieser gelungenen und ansprechenden Seite!!!
Ich habe zu Hause noch ein Erbstück meiner Großeltern, einen 50er Jahre Küchenschrank und hätte den passenden Platz dafür, würde diesen aber aufbereiten wollen. Dieser ist allerdings mit altem Lack, vermutlich Öllack, gestricken worden. Wie muss ich diese Oberfläche bearbeiten? Muss ich bis auf das Holz abschleifen, oder reicht es die Lackoverfläche abzuarbeiten?
Vielen Dank schon einmal für Mühe und Antwort.
Viele Grüße
Melanie
Leonie
Hallo Melanie!
Das hört sich so an, als hättest Du ein schönes Projekt vor Dir! 🙂 Es wird reichen, wenn Du die Oberfläche nur anschleifst, so dass sie etwas mehr Halt bieten kann. Danach würde ich Dir dann dringend zu einer Grundierung mit Sperrwirkung raten, da es Dir sonst passieren kann, dass Flecken durch den frischen Anstrich durchschlagen. Sei dabei sehr gewissenhaft, trage am besten zwei Schichten Grundierung auf und lasse sie jeweils ausreichend trocken, bis sie wirklich ganz ausgehärtet ist. Denn gerade so alte Lacke tendieren dazu stark durchzubluten.
Danach kannst Du dann mit der eigentlichen Farbe starten.
Viel Spaß bei der Umgestaltung und liebe Grüße
Leonie
Martina vettermann
Hallo Leonie,
Ich kan mich Melanie nur anschließen!
Trotzdem finde ich keine Antwort auf meine aktuelle Frage, weshalb ich hoffe, du hast einen Rat für mich.
Habe ein altes Buffet was weiß lackiert ist, ich vermute mit Kunstharzlack, muss ich diesen komplett herunterschneiden, bevor ich mit irgendeiner Shabby Behandlung beginne? Der Schrank soll in unsere Aussenküche. Steht im Trocknen, aber über Winter muss er Luftfeuchtigkeit und Temperatur aushalten.
Hast Du sowas schon gemacht, oder eine Idee?
Liebe Grüße Martina
Leonie
Hallo liebe Martina!
Wie soll denn Dein Buffet am Ende aussehen? Wenn Du es komplett mit einer anderen Farbe überstreichen möchtest, dann würde ich mir nicht die Arbeit machen, den Kunstharzlack komplett zu entfernen. Das ist nämlich eine ganz schön anstrengende Arbeit. Es reicht völlig aus, den Lack nur etwas anzuschleifen. Danach grundieren und dann kannst Du streichen, wie Du möchtest. Wenn der Schrank außen im Trockenen steht, dann würde ich mir über spezielle Produkte nicht zu viele Gedanken machen. Das Holz selbst wird natürlich etwas arbeiten und da hilft auch kein Anstrich so richtig. Aber solange es nicht nass wird, wird selbst im Winter nicht viel damit passieren. Also keine Sorge!
Selbst die Wahl der Farbe ist da gar nicht sooo wichtig. Ohne Regen und Schnee bleibt selbst versiegelte Kreidefarbe lange schön. Wenn Du allerdings ganz sicher gehen möchtest, dann kannst Du Dein Buffet mit einem Lack streichen, der für den Außenbereich geeignet ist.
Wenn Du einen natürlichen Look haben möchtest, dann könntest Du alternativ den ganzen alten Lack herunternehmen, bis das Holz ganz freigeliegt und dann mit einem pigmentierten Öl für den Außenbereich streichen. Das kommt ganz auf Deinen Geschmack an. 🙂
Liebe Grüße und viel Spaß bei Deinem Projekt!
Leonie