Polsterstuhl World – Zum ersten Mal selber polstern
Arbeitsaufwand: ca. 10 Stunden
Materialkosten: ca. 90€ (wenn Ihr alles neu kaufen müsst)
Eingesetzte Materialien:
- Schleifpapier 80er-Körnung (ca. 5€/Rolle) oder Schleifgerät
- Drahtbürste (ca. 8€)
- Holzleim (ca. 8€)
- Quick Kalkwachs (ca. 12€/375ml-Dose)
- 1 fusselfreies Tuch
- Polsterstoff (je nach Stoffmarke und Qualität sind alle Preise möglich, meiner hat auf dem Stoffmarkt in 280cm Breite 20€ pro Meter gekostet)
- Polsterpappe (1 Bogen ca. 2,60€)
- Sprühkleber (6€/Dose)
- 1cm starker Schaumstoff für die Rückenlehne (1€ für 50x50cm)
- 3cm starker Schaumstoff für das Sitzpolster (4€ für 50x50cm)
- Polstervlies (1,50€/Meter)
- Polstergurt (1,50€/Meter)
- Federleinen (3,50€/Meter)
- Graue Polsterwatte (6€/Meter)
- Zierborte (3€/Meter)
- Polsternägel (6€ für 250 Stück)
Bisher habe ich mich hauptsächlich mit der Aufbereitung von alten Holzoberflächen beschäftigt, jedoch nie damit, wie man ein gepolstertes Möbelstück wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen kann. Vor kurzem habe ich bei meinem gepolsterten Stuhl Frederic ausprobiert, ob man Stoffe gut mit Kreidefarbe anmalen kann, so wie es vom Hersteller angepriesen wird. Von dem Ergebnis war ich nicht gerade überzeugt und somit fällt diese Möglichkeit für mich weg, zumindest wenn es um ein genutztes Möbelstück (und nicht nur um Deko) geht.
Nun habe ich mich dazu entschlossen, mich einmal selbst am Polstern von alten Möbeln zu versuchen. Im Internet gibt es viele Anleitungen und Erklärungen – so schwer würde es schon nicht sein. Über eBay Kleinanzeigen wurde ich schnell fündig. Zwei sehr alte Stühle wurden günstig abgegeben und ich war schnell zur Stelle. 🙂
Einer dieser Stühle würde nun mein erstes selbst gepolstertes Objekt werden. Nach Aussage des Verkäufers waren die Stühle so um die achtzig Jahre alt, also fast schon antik. Dementsprechend waren sie auch schon etwas wackelig und die Polster nun wirklich nicht mehr schön.
1. Entkernen
Zuerst die Rückenlehne
Im ersten Schritt nahm ich mir also einen der Stühle vor und nahm ihn total auseinander. Denn ich dachte mir, wenn ich den Stuhl in seine Einzelteile zerlege, dann würde ich schon sehen, wie er zusammengebaut war, vor allen Dingen wie die Polsterung aufgebaut war.
Es ging damit los, die Polsternägel zu entfernen. Mit einer Zange holte ich zuerst an der Rückenlehne Nagel für Nagel heraus.
Als alle Ziernägel entfernt waren konnte ich den Bezugsstoff abnehmen und sehen, wie es darunter aussah.
Im Grunde war der Aufbau ganz einfach! Die Stuhllehne hat innen einen Rahmen. In diesen Rahmen wurde anscheinend zuerst ein Stück Polsterstoff genagelt, so dass die schöne Seite nach hinten zeigte und somit für eine schöne Rückansicht sorgte. Darauf war dann eine Art Pappe genagelt. Darüber wurde dann eine hellbraune Naturfaser gelegt. Ich schätze mal, dass es Afrik bzw. Palmfaser war, da das ein klassischer Polsterfüllstoff ist. Darüber war eine weitere Lage Polsterung angebracht, graue Polsterwatte, die mich ein wenig an Malervlies erinnerte, das man zur Bodenabdeckung im Baumarkt kaufen kann. Über den Füllmaterialien war dann der Polsterstoff angebracht. Die Kanten des Stoffs wurden dazu eingeschlagen und dann mit den Ziernägeln im Rahmen fixiert.
Als ich alle Materialien aus dem Rahmen entfernt hatte, hatte ich nun einen Teil des Holzrahmens in der Hand. Denn oben war der Stuhl gebrochen. Das war aber nicht schlimm. Im Gegenteil, durch das Entfernen des Polsters kam ich nun super an die Holzteile heran und konnte sie neu verleimen, was vorher nicht so einfach funktioniert hätte.
Dann das Sitzpolster
Im zweiten Schritt kam dann das Sitzpolster dran. Von unten war der Polsterrahmen mit dem Stuhl verschraubt. Nachdem ich die Schrauben gelöst hatte, konnte ich ihn komplett herausnehmen. Der Stuhl selbst bestand jetzt nur noch aus dem Holzgestell. Diesem würde ich mich später widmen. Jetzt ging es darum, das Polster weiter auseinander zu nehmen. Von unten konnte ich erkennen, dass es sich bei diesem Modell um eine Polsterung mit Feder-Korb handelte. In so einem Federkorb sind die einzelnen Federn auf Stahlband befestigt, was den Vorteil hat, dass die Federn nicht einzeln geschnürt werden müssen. Das Stahlgestell wird einfach in den Holzrahmen genagelt und sitzt dann perfekt. Wenn man mit Gurten und einzelnen Federn arbeitet, dann benötigt man wohl schon eine Menge handwerkliches Geschick um alle Federn auf eine Höhe geschnürt zu bekommen.
Nach der Entfernung aller Nägel kam nun auch hier der Aufbau des Polsters zum Vorschein: Auf dem Federkorb lag eine Schicht eines groben Leinen-Stoffs, darüber wieder Palmfaser und Polsterwatte und zum Schluss der Polsterstoff. Nach der kompletten Entfernung aller alten Materialien war nur noch der Holzrahmen mit dem Feder-Korb übrig. Ich entschied mich dazu, diesen zu behalten. Denn zwar sah er schon etwas rostig aus, war meiner Meinung nach aber noch super stabil. Der würde sicherlich noch ein wenig durchhalten. Die alten Stoffe und die Pappe aus der Rückenlehne bewahrte ich erst einmal auf, um sie später als Schablonen wiederverwenden zu können.
2. Stuhl neu verleimen
Nun sollte aber erstmal der Stuhl selbst wieder auf Vordermann gebracht werden. Beim Entfernen der alten Polster hatte ich ja festgestellt, dass der Stuhl nicht nur etwas wackelig war, sondern auch Teile gebrochen waren. Bevor ich mit der Aufarbeitung des Holzes anfing, verleimte ich den Stuhl komplett neu. Dazu gab ich eine Menge Holzleim auf die entsprechenden Stellen (ich verwende immer den Ponal Expressleim, amazon: Ponal Express) und drückte die Teile dann fest aneinander. Bei Holzleim ist es immer wichtig, dass man nicht zu wenig aufträgt!
Wie Ihr auf dem Bild sehen könnt, quoll der Leim zu allen Seiten heraus, was aber nicht weiter schlimm ist. Denn er lässt sich feucht sehr einfach abwischen und trocknet außerdem farblos weg. Zum Zusammenpressen des Rahmens nahm ich mir eine Schraubzwinge zur Hilfe. Nach dem Trocknen des Leims war der Stuhl wieder stabil und es wackelte nichts mehr.
3. Schleifen
Bei diesem Stuhl finde ich das Holz eigentlich sehr schön. Ich vermute, dass es Eichenholz ist und es hat eine sehr interessante Maserung. Hier hätte ich es schade gefunden, das Holz deckend zu überstreichen und entschied mich für die White Wash Methode. Als Vorbereitung dafür musste jedoch das Holz komplett von seiner alten Lackierung befreit werden. In meinem letzten Projekt habe ich einen kleinen Testbericht zu meinem neuen besten Freund, einem Akku-Multischleifer von Bosch geschrieben (Stuhl Paul inkl. Test: Bosch PSM 18 LI Akku-Multischleifer).
Dieser nette kleine Kerl, war mir auch bei meinem Polsterstuhl eine große Hilfe. Denn innerhalb von kurzer Zeit hatte ich die dunkle Lackierung vom Holz herunter geschliffen. Auch hier wieder sehr wichtig: Denkt an eine Staubmaske! Denn die abgeschliffenen Partikel können sehr gesundheitsschädlich sein, gerade die von Eichenholz! Denn es ist erwiesen, dass Schleifstaub von Eichenholz giftig ist. Mehr zum Thema Staubmaske findet Ihr auf meiner Seite Sonstige Utensilien.
4. White Wash
Nachdem ich den Stuhl abgeschliffen habe, raute ich nun noch das Holz mit einer Drahtbürste auf. Mit dieser gelang es außerdem auch, aus dem letzten Winkel der Schnitzereien den alten Lack zu entfernen. Nachdem ich den Stuhl dann im letzten Schritt mit einem feuchten Lappen komplett vom Staub befreit hatte, konnte es weitergehen. Mit einem alten Lappen arbeitete ich weißes Kalkwachs (Amazon Quick Kreidewachs) in die Maserung des Holzes ein.
Am besten bekommt Ihr die Paste in die Poren und Vertiefungen, indem Ihr gegen die Holzrichtung arbeitet. Am Ende wird das überschüssige Wachs in Faserrichtung abgenommen. Auf diese Weise ist mein Stuhl innerhalb von wenigen Minuten zu einem schicken Shabby Chic Objekt geworden.
Auf dem Bild unten könnt Ihr zum Vergleich sehen, wie der Stuhl vor der Bearbeitung, nach dem Schleifen und nach der Kalkwachs-Behandlung aussah. Mir gefällt es besonders gut, dass man immer noch das schöne Holz erkennen kann.
Die White Wash Methode eignet sich immer dann, wenn Ihr auf rohem Holz oder getrockneter Kreidefarbe arbeiten wollt, da die Oberfläche saugend sein muss und somit in der Lage sein muss, das Wachs aufzunehmen. Auf Lacken, Furnier oder anders versiegelten Oberflächen würde es nicht funktionieren. Besonders schön wirkt die White Wash Methode auf sehr großporigem Holz, wie Eiche, Esche oder Nussbaum. Bei feinporigen Hölzern wie Buche, Ahorn oder Kirschbaum ist der Effekt nicht ganz so gut sichtbar.
Auf dem Bild unten könnt Ihr sehen, wie die Kalkpaste die großen Poren meines Holzes verschlossen hat und wie stark dadurch die Struktur des Holzes zum Vorschein kommt.
5. Rückenlehne neu polstern
Der Stuhlrahmen war nun fertig und wartete auf seine neue Polsterung. Nachdem ich mir beim Entkernen einen Überblick verschafft hatte, was ich eigentlich für meine Polsterung benötigen würde, hatte ich mir alle Materialien im Internet bestellt. Dafür habe ich einen Shop gefunden, der alles Mögliche rund um das Thema Polsterung anbietet (www.polstereibedarf-online.de). Seien es nun Werkzeuge, Polsternägel, Polsterwatte oder Stoffe, da findet man einfach alles. Auf Anfrage stellte mir die Firma meine Erstausstattung sogar kostenlos zur Verfügung – viele Dank dafür!! Nach einem kleinen Shoppingtrip auf der Seite hatte ich dann wenige Tage später alles zu Hause, was ich brauchte und konnte so richtig loslegen.
Als erstes schnitt ich meinen neuen Polsterstoff zu. Als Hilfe verwendete ich die alten Stoffe grob als Schablone. Falls Ihr Euch fragt, wo ich den tollen Stoff herhabe, kann ich Euch leider keine genaue Bezugsadresse nennen. Denn diesen Stoff habe ich auf dem Stoffmarkt in Oberhausen gekauft. Ich habe ihn schon vor einigen Monaten an einem Stand gesehen und musste ihn sofort haben, ohne zu wissen, was ich überhaupt damit machen würde. 🙂
Polsterpappe mit Stoff bekleben
Ich fing mit der Rückenlehne an. Um die neue Polsterpappe zuzuschneiden, verwendete ich die alte Pappe als Schablone. Das Stück Stoff, das von der Rückseite des Stuhls aus sichtbar war, war ursprünglich einfach nur in den Rahmen genagelt worden. Da ich aber sichergehen wollte, dass der Stoff hinterher auch glatt sitzen würde, entschied ich mich dazu, ihn zuerst auf die Polsterpappe zu kleben. Zum Polstern verwendet man bei allen Klebearbeiten einen bestimmten Sprühkleber, der die verschiedensten Materialien miteinander verbindet. Wichtig ist, dass man diesen Kleber ausreichend „ablüften“ lässt. Das heißt, dass man beide zu verklebenden Teile mit Kleber einsprüht und dann erst einmal abwartet, bis alle Lösungsmittel verflogen sind und sich der Kleber fast trocken anfühlt. Erst dann presst man die Teile fest aufeinander.
Ich sprühte also etwas Kleber auf die Mitte der Polsterpappe und auf die Mitte des Stoffs, wartete ein paar Minuten und presste die Pappe dann auf die Rückseite des Stoffs.
Anbringen der Polsterpappe
In nächsten Schritt musste die Pappe dann in dem Rahmen befestigt werden. Anstatt sie mühselig anzunageln, entschied ich mich für das Tackern. Da ich im Internet häufig gelesen hatte, dass ein normaler Tacker beim Polstern doch einiges an Kraft kosten kann, wollte ich unbedingt einen super starken Elektrotacker haben. Glücklicherweise ist mein Blog nicht mehr ganz unbekannt und deshalb wurde mir auch dieser von www.contorion.de kostenlos zur Verfügung gestellt. 🙂 Die haben alles an Werkzeugen, was man sich vorstellen kann und nun war ich mit meiner kleinen Powermaschine bestens ausgestattet für mein zukünftiges Leben als Polsterfachfrau. 😉
Schon bei den ersten Tackerschlägen wurde mir klar, dass es eine sehr weise Entscheidung war, mich für die elektrische Version zu entscheiden. Denn das Holz war ziemlich hart und ich bezweifle, dass ich auch nur eine Klammer mit einem manuellen Tacker versenkt hätte.
Schaumstoff und Vlies für eine leichte Polsterung
Damit die Rückenlehne auch schön bequem wurde, verwendete ich im nächsten Schritt einen dünnen Schaumstoff, der speziell für Rückenlehnen gedacht ist. Diesen klebte ich mit dem Sprühkleber direkt auf die Pappe. Über den Schaumstoff legte ich dann eine dünne Schicht Polstervlies. Dieses Vlies erfüllt im Wesentlichen zwei Zwecke: Zum einen wirkt das Ergebnis durch das sehr weiche Vlies runder und gleichmäßiger, zum anderen aber schützt es auch den Schaumstoff. Denn ohne eine Zwischenschicht würde der Polsterstoff den Schaumstoff mit der Zeit aufribbeln und er würde langfristig zerbröseln. Das Vlies musste ich nicht aufkleben, denn seine feinen Fasern setzen sich gut in Schaumstoff fest, so dass auch ohne Kleber nichts verrutschen dürfte.
Mit Stoff beziehen
Die Füllung der Rückenlehne war nun fertig und der Polsterstoff war an der Reihe. Damit der Stoffabschluss sauber aussehen würde, schlug ich die Ränder des Stoffs jeweils ein Stück ein und klammerte ihn dann möglichst nah am Rahmen fest. Dazu tackerte ich erst einmal oben, dann einmal unten, einmal links und einmal rechts. Dann setzte ich immer zuerst eine Klammer auf der einen, dann eine auf der gegenüberliegenden Seite, um sicherzustellen, dass sich der Stoff nicht verzog und am Ende keine Falten schlug. Der Bogen oben war etwas kniffelig, aber am Ende habe ich es ganz gut hinbekommen. 🙂
Zierborte
Damit man die Tackerklammern nicht mehr sieht, machte ich dann zum Abschluss mit einer Zierborte in Hellgrau weiter. Dazu schnitt ich zwei Teile; eins für die gerade Linie unten und eins für den Rest. Die Kanten, an denen die Borte zusammentraf schnitt ich jeweils diagonal ab. Dann fixierte ich alles mit Heißkleber. Zur besseren Haltbarkeit und damit man die Übergänge in den Ecken nicht mehr sehen konnte, schlug ich am Ende dann noch ein paar Polsternägel ein. Ich hatte zwar auch neue Polsternägel bestellt. Aber die aus dem alten Stuhl gefielen mit doch etwas besser. Da einige noch völlig in Ordnung waren, nahm ich die alten Nägel. Fertig war die Rückenlehne.
6. Sitzfläche neu polstern
Gurte über den Federkorb spannen
Nun nahm ich mir das Sitzpolster vor. Im Internet hatte ich irgendwo gelesen, dass es sinnvoll ist, über die Federn Gurte zu legen, um eine schützende Schicht zwischen die Federn und das Innere der Polsterung zu bringen. Bei der alten Polsterung hatte ich gesehen, dass der Leinenstoff, der direkt über den Federn lag in der Tat schon recht zerfetzt war.
Also brachte ich über den Federn zuerst Polstergurte an, in dem ich sie mit einem Gurtspanner straff zog und dann festtackerte. Auf dem Bild rechts könnt Ihr sehen, wie ich einen der Gurte spanne. Der Gurtspanner wird an die Kante des Rahmens gesetzt, der Gurt aufgespießt und dann wird das Werkzeug nach unten gedrückt, bis der Gurt straff sitzt. Die Gurte werden über- und untereinander gewebt, so dass eine Fläche entsteht, die nicht verrutschen kann.
Gurte mit Federleinen und Polsterwatte abdecken
Im nächsten Schritt schnitt ich Federleinen (oder auch Juteleinen genannt) zu und tackerte ihn über den Gurten fest. Darüber wiederum legte ich eine Lage graue Polsterwatte und fixierte auch diese mit dem Tacker.
Mit Schaumstoff und Polstervlies polstern
Dann schnitt ich mit einer Schere eine 3cm dicke Schaumstoffplatte genau auf die Größe der Sitzfläche zu. Damit die Sitzfläche runder wurde und der Schaumstoff geschützt war, legte ich wieder eine Schicht Polstervlies über den Schaumstoff. Auf dem Bild unten könnt Ihr noch einmal den genauen Aufbau des Polsters sehen. Das Polstervlies ist das einzige Material, das komplett um die Kanten geschlagen wird und das Sitzkissen rund formt.
Mit Stoff beziehen
Im letzten Schritt habe ich dann den Polsterstoff aufgezogen. Mit langen Polsternadeln habe ich zuerst den Stoff fixiert. Schließlich sollte das Muster relativ gerade auf der Sitzfläche erscheinen.
Dann drehte ich das Polster um und tackerte von unten den Stoff fest. Das war etwas kniffelig. Denn der Stoff muss straff sitzen, darf aber nicht so stramm gezogen werden, dass sich Wellen bilden. Eine besondere Herausforderung sind die Ecken des Polsters. Sie müssen so akkurat eingeschlagen werden, dass sich keine zusätzlichen Falten bilden. Nach kurzer Zeit hatte ich den Dreh aber raus und ich finde meine Ecken sind sehr schön geworden.
Nun war also auch das Sitzpolster fertig.
7. Zusammenbauen
Im letzten Schritt legte ich dann noch das Sitzpolster in den Stuhl ein und schraubte es von unten wieder mit den alten Schrauben fest. Fertig. Mir hat mein erstes Polstervorhaben viel Spaß gemacht und am Ende war es gar nicht so schwer wie gedacht. Man braucht zwar etwas Zeit und Geduld, aber ich denke in Zukunft werden weitere solche Projekte folgen. 🙂
13 Comments
Erich Sadel
Hallo Leoni,
hab mal ein bisschen im Internet gestöbert:
https://www.anne-birga.de/stuhlsitze-polstern-beziehen-2
hier wurde über den Federkorb nur eine Fassonleinwand befestigt, hätte ich so nicht gamacht,
sonder ich hätte wie Du die stäkere Federleinwand genommen,
aber ohne dem Gurtegeflecht, weil das ist nur Doppelte Arbeit.
Die Jutegurte werden als Polsterträger verwendet, darauf wurden die Sprungfedern aufgenäht, ober das Sitzpolster aufgebaut.
Ich will Deine Leistung auf gar keinen Fall schmälern, denn sowas muss erst einmal nachgemacht werden.
viele Grüße
Erich
Erich Sadel
Hallo Leonie,
ich bin Polstermeister,
den Stuhl hast Du wirklich super hingebracht.
Auch die Beschreibung finde ich ganz, ganz toll.
Die Bennenung der Materialen mit ihren Namen, wobei ich denke, das hier kein Afrik sondern ein Kokos-Sisal Gemisch verarbeitet wurde, aber sei es drum
Auch die Beschreibung und das Handling der Werzeuge ( Gurtspanner)
Wirklich prima ich total begeistert.
NUR eines erschließt sich mir nicht: Warum hast Du über den Federkorb Gurte gespannt.
Sowas habe ich noch nie gesehen. Weist Du noch wo Du das gelesen hast??
viele Grüße
Erich
Leonie
Hallo Erich!
Herzlichen Dank für Dein Lob! Da fühle ich mich gleich geehrt, wenn ein Profi so etwas sagt! 🙂 Das mit den Gurten – ich habe gerade noch einmal gestöbert – habe ich aus dem Do it yourself Magazin „selbst ist der Mann“. Dort wird das ganz klar auf einem Bild gezeigt und die Erklärung dazu lautet „Der Federkorb erhält als ersten Scheuerschutz eine Abdeckung mit Jutegurten“. Die Ausgabe ist von April 2014.
Liebe Grüße
Leonie
Stefan Martens
Hallo!
Ich möchte einen Bürodrehstuhl neu mit Polsterstoff bespannen. Der Schaumstoff ist noch vollkommen intakt. Nur ist es bei solchen Bürodrehstühlen so, dass die Sitzfläche und auch die Rückenlehne ergonomisch geformt und damit beide nach innen gewölbt sind. Deshalb ist der Originalbezug mit dem Schaumstoff verklebt. Das Lösen ist kein Problem. Aber wie verklebe ich den neuen Polsterstoff mit dem Schaumstoff mit Sprühkleber?
Danke und viele Grüße
Stefan
Leonie
Hallo Stefan!
Ja, da hast Du schon ganz richtig vermutet. Für das Verkleben von Schaumstoff und Stoff verwendet man Sprühkleber. Ich verwende diesen hier: Amazon Heiro Kraft Sprühkleber.
Beim Verkleben ist es wichtig, dass der Stoff elastisch ist, damit er sich flächig in die Wölbungen legt. Dazu würde ich den Schaumstoff und Stoff zuerst komplett mit Kleber einsprühen, dann den Stoff relativ stramm um die Außenkanten spannen und anschließend in der Mitte festdrücken.
Liebe Grüße und ich drücke Dir die Daumen, dass Du Deinen Stuhl toll hinkriegst! 🙂
Leonie